Die Burg Kokořín, ein Nationales Kulturdenkmal, erhebt sich auf einem Sandsteinfelsen über dem als Kokořínský důl bekannten Tal und stammt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Erbaut von Hynek Berka von Dubá, wurde sie während der Hussitenkriege zerstört und später aufgegeben. Die Instandhaltung des sich an der Ostseite des Areals befindlichen Burgpalas umfasste auch die Sanierung des Dachstuhls sowie die Teilerneuerung der Dacheindeckung.
Im Rahmen der Instandhaltung und des Schutzes von Denkmälern stellt sich oft die Frage nach der Notwendigkeit, von Holzschädlingen befallene Dachstuhlkonstruktionen durch neue Elemente zu ersetzen, bzw. der Möglichkeit, sie zu sanieren und ihren authentischen historischen Wert zu erhalten. Bei der Untersuchung des Dachstuhls des Burgpalas stellte sich heraus, dass das Vollgebinde am westlichen Walm durch langfristiges Eindringen von Wasser stark beschädigt ist.
Die schadhaften Elemente wurden mittels Holzprothese durch Vertikalschnitt ausgebessert, die Firstpfette und die Zangen durch neue ersetzt. Anschließend wurde der gesamte Dachstuhl entsprechend den Anforderungen der Denkmalschutzbehörde mit dem farblosen Holzschutzmittel Bochemit QB Profi behandelt.
Die neue Dacheindeckung besteht aus Mönch- und Nonnenziegeln, die in einem speziellen ungefärbten Kalkmörtel verlegt sind. Bei Durchführung der Arbeiten kam es zur teilweisen Ausbesserung beeinträchtigter Teile von Steinelementen. Autor der Projektdokumentation ist Martin Volejník, Lieferant die Firma TESMO, s.r.o.
Fotos: Martin Volejník. Der Text entstand in Zusammenarbeit mit der Redaktion des Portals PROPAMÁTKY.
