- Holzschutz
- Imprägnierung
- Imprägnierungsverfahren
Imprägnierungsverfahren
Anstrich und Spritzen
- Wird zum einen an fertigen oder demontierten Bauteilen, zum anderen bei verbauten Holzkonstruktionen eingesetzt.
- Der Präventivschutz von Holz durch Spritzen wird in stationären Anlagen durchgeführt (Spritztunnel, -kabinen). Zum nachträglichen Schutz bereits eingebauter Konstruktionen (insbesondere an schwer zugänglichen Stellen) werden tragbare Düsensprühgeräte eingesetzt.
- Die Holzoberfläche hat dabei entscheidenden Einfluss auf die Aufnahme des Schutzmittels. Ungehobeltes Holz kann auf der gleichen Fläche dabei ungefähr doppelt so viel aufnehmen wie gehobeltes Holz. Ein weiterer Faktor für die Aufnahme ist der Neigungswinkel des Holzes. In senkrechter Position ist der Auftrag ungefähr ein Drittel geringer als in waagerechter Position.
- Sehen Sie sich an, wie Sie zum Beispiel einen Zaun mit einem Anstrich oder eine Dachkonstruktion im Spritzverfahren imprägnieren können.
Tauchbad
- Wird in der Regel in wasserdichten Wannen durchgeführt. Bei der Behandlung in Tauchanlagen wird jedes Holzstück nacheinander einzeln eingetaucht, wodurch die gesamte Oberfläche benetzt wird. Die technologische Tauchzeit liegt meist im Sekundenbereich und wird durch die Geschwindigkeit des Anlagebetriebs vorgegeben.
- Beim Tauchbad in der klassischen Wanne wird ein Holzpaket behandelt, das vollständig mit einem Hydraulikarm in die Flüssigkeit eingetaucht wird. Die einzelnen Holzschichten im Stapel müssen durch Latten voneinander getrennt werden, damit jedes Element im Stapel von allen Seiten mit dem Mittel in Berührung kommt und die gesamte Holzoberfläche einheitlich behandelt wird. Die Tauchdauer beträgt hier mehrere Dutzend Minuten. Wenn das Tauchbad länger als 24 Stunden dauert, kann ein halbtiefer Schutz sichergestellt werden. Beim langen Tauchbad dringt das Holzschutzmittel tiefer ein – bis zu 3 mm.
- Wenn die Holzelemente nach der Imprägnierung gekürzt werden, müssen die Sägeflächen durch Anstrich oder Spritzen zusätzlich imprägniert werden. Wir empfehlen, die Tauchwannen mit der Lösung regelmäßig von Sägespanresten zu reinigen, da diese unerwünschte Auswirkungen auf die Qualität der Anwendungslösung haben können.
Injektionsverfahren
- Es handelt sich um ein Verfahren mittels Bohrungen und Spritzen, das zur Behandlung verbauter Konstruktionen eingesetzt wird – sowohl bei gesunden als auch bei teilweise mit holzschädigenden Insekten befallenem Holz. Der Holzschutz wird dabei entweder injiziert oder durch vorgebohrte Löcher hineingespritzt oder -gedrückt und penetriert dann das Holz in der Umgebung. Das Hineindrücken des Präparats in die Löcher erfolgt durch leichten Überdruck (mit Pumpe, Luftdruck).
- Durch diese Technologie kann die vollständige Durchimprägnierung verbauter Holzteile erzielt werden. Das Lochsystem muss so eingestellt werden, dass die mechanischen Eigenschaften des Holzes möglichst wenig geschwächt werden und die notwendige Verteilung des Imprägnierungsmittels im Holz sichergestellt wird.
Kesseldruckimprägnierung (KDI)
- Dieses Verfahren, ein Vakuum-Druck-Verfahren, ist insbesondere für die Imprägnierung von Holz geeignet, das sich langfristig im Erd- oder Süßwasserkontakt befinden wird (Gebrauchsklasse 4) – Baukonstruktionen, Säulen, Palisaden, Brücken, Weinberggerüste usw.
- Empfohlene Imprägnierungsweise gemäß Bethel (Unterdruck – Überdruck – Unterdruck).
- Wie lange die einzelnen Phasen dauern, hängt davon ab, wie gut das Holz imprägnierbar (durchlässig) ist. Allgemein gilt, dass Kernholz nicht imprägnierbar ist, die Imprägnierbarkeit wird anhand der Eigenschaften des Splintholzes beurteilt. Zu den sehr schwer imprägnierbaren technischen Hölzern gehört die Fichte. Das Splintholz von Kiefer und Buche hingegen ist sehr einfach imprägnierbar. Das Splintholz von Eiche ist etwas schlechter imprägnierbar als Buche, aber da bei der Eiche sehr wenig Splintholz vorhanden ist, gilt es als praktisch nicht imprägnierbar. Die Parameter der Imprägnierung hängen vom Einsatzzweck und der Gebrauchsklasse des Holzes ab.
- Das Holz wird in einen Druckkessel für die Imprägnierung gelegt. Zuerst wird ein Unterdruck erzeugt – aus den Holzzellen wird für einen vorgeschriebenen Zeitraum die Luft entfernt. Diese Phase ist für die anschließende Tiefe des Eindringens ins Holz sehr wichtig. Allgemein gilt: Je niedriger der Druck im Druckkessel, desto tiefer kann das Holzschutzmittel anschließend eindringen. In der Praxis wurde ermittelt, dass ein absoluter Druck von 20 mbar optimal ist. Diese Phase dauert meist einige Stunden. Anschließend wird das Gefäß bei Unterdruck mit der Anwendungslösung des Imprägnierungsmittels gefüllt. Im Kessel wird ein hydraulischer Druck (Überdruck 8–10 bar) erzeugt, der das Mittel für den vorgeschriebenen Zeitraum tief in die Holzstruktur drückt. Diese Phase dauert meist einige Stunden. Die Anwendungslösung wird anschließend aus dem Druckkessel in einen Tank abgelassen. Durch den abschließenden Unterdruck werden Lösungsreste von der Holzoberfläche entfernt; die Lösung wird in den Tank abgepumpt. Das imprägnierte Holz wird aus dem Kessel entnommen und an einem gut gelüfteten, regengeschützten Ort zur Fixierung gelagert.
- Sehen Sie sich ein anschauliches Video zum Ablauf einer Kesseldruckimprägnierung an.